Aufgrund des Windphänomens „Möhlin-Jet“ werden wir in Schwörstadt von der Natur in Sachen Wetter begünstigt. In den Wintermonaten November bis Februar kommt das Gebiet Schwörstadt bis Basel zu doppelt so vielen Sonnenstunden wie das Schweizer Mittelland und der Jura-Südfuß.

Bei winterlichen Hochdrucklagen mit einer Hochnebelgrenze unter 1000 Meter und Höhenwinden aus Süden oder Süd-Westen haben wir in Schwörstadt und rheinabwärts bis Basel schon von früh morgens strahlenden Sonnenschein, während ca. 5 km östlich rheinaufwärts von Bad Säckingen bis oft zum Bodensee den ganzen Tag die Hochnebeldecke nicht aufreißt.

Bei solchen Wetterlagen sammelt sich im Becken des Schweizer Mittellandes Kaltluft an und das Mittelland liegt unter einer Hochnebeldecke. Wenn das Becken voll ist, beginnt die kalte Luft durch die niedrigste Stelle, nämlich das Aaretal, abzufließen und strömt weiter dem Rhein entlang nach Westen. Zwischen Frick und Zeiningen fließt über den niederen Tafeljura ebenfalls Kaltluft aus dem Mittelland ins Rheintal. Die beiden Luftströme vereinen sich und zwängen sich durch den Engpass zwischen dem Eggberg oberhalb Bad Säckingen und dem Zeiningerberg. Auf Grund dieser Engstelle wird die Luftbewegung gebündelt und beschleunigt. Aus dem Wind wird ein Jet, der sich dann nach Nordwesten über den Dinkelberg davonmacht. Ein kleiner Strom weht den Rhein entlang weiter Richtung Basel.

Mit auffälliger Häufigkeit löst sich der Nebel der mit der Kaltluft aus dem Mittelland kam, östlich von Möhlin auf. Über dem Möhliner Feld sind manchmal noch Nebelzungen sichtbar, die in der Stromlinie des Jet liegen. Westlich des „Möhlin-Jets“ Richtung Basel ist der Himmel hingegen klar.

Trotz einer Studie aus dem Jahr 1981 (Climod) ist es bis jetzt nicht genau geklärt, weshalb sich der Nebel im Bereich des „Möhlin-Jet“ auflöst. Eine große Rolle spielt sicher die Erwärmung der Luft, durch das Absinken auf der Juranordseite erwärmen sich die Luftmassen. In warmer Luft löst sich der Nebel auf oder kann sich gar nicht bilden.

Obwohl noch nicht alle Zusammenhänge geklärt sind, eines steht fest: Der „Möhlin-Jet“ ist ein wichtiger und willkommener  Faktor für das überdurchschnittlich schöne Winterwetter in unserer Region.

 

Bild: Sendung 10.12.
Beim Wetterbericht der Südwest3 Landesschau vom 10.12.2004 wurde der „Möhlin-Jet“  mit Hilfe eines Bildes von mir erklärt.

 

Bild: Säckinger Nebelbank
Nebelgrenze auf der B34 zwischen Schwörstadt und Bad Säckingen in Höhe des „Lachengrabens“ am 10.12.2004

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